Elternsein als Weg Fortbildung in achtsamkeits- und beziehungs-orientiertem Eltern-Coaching
07. Feb 2025 - 25. Okt 2025
mit Christopher End und Anando Würzburger
In bewusster Elternschaft kann das Kind in seiner Einzigartigkeit gesehen und gewürdigt werden – und die Eltern können sich selbst reflektieren und liebevoll annehmen. In der Beziehung zum Kind ist Wachstum für beide Seiten möglich. Die Eltern haben die Gelegenheit, die Wunden und Schatten aus ihrer eigenen Vergangenheit zu heilen.
Wenn Eltern dieser eigenen Verletzung gewahr werden, können Eltern-Kind-Konflikte eine Chance auf Wachstum und Heilung bieten. Konflikte gehen oft einher mit Verurteilung und Projektion, man sucht die Schuld beim Anderen. Um diese blinden Flecken aufzudecken, hilft ein wertschätzender Blick von außen. Verbesserungsvorschläge oder Erziehungstipps sind dabei eher hinderlich, da sie die Individualität des Einzelnen und die Besonderheit der Beziehung außer Acht lassen. In einer mitfühlenden Begleitung kann das Elternteil erfahren, sich angenommen und ermutigt zu fühlen, sich seine eigenen Schatten anzusehen.
In dieser Fortbildung lernst du erstens Wissen über die kindliche Gehirnentwicklung, Bindungstheorie und Eltern-Kind-Dynamik. Zweitens gewinnst du durch die Selbsterfahrung mehr Verständnis über dich selbst und deine eigene Prägung. Und drittens geben wir dir die Coaching-Werkzeuge an die Hand, so dass du Eltern begleiten kannst, über ihre Prägung hinauszuwachsen und das Elternsein zu genießen – selbst wenn es herausfordernd wird.
Bedürfnis- und beziehungsorientiert
Die Erkenntnisse aus der Bindungsforschung sind die Grundlage für diese Arbeit. Im Mittelpunkt stehen dabei die Beziehung zwischen Eltern und dem Kind sowie die Beziehung zum eigenen inneren Kind.
Regulation von Gefühlen
Mit den großen Gefühlen von Kindern bindungsorientiert und gehirngerecht umzugehen bedeutet, die Kinder in ihrem emotionalen Erleben zu begleiten statt Gefühle “weg machen” zu wollen. Voraussetzung, um das Kind in seinem Gefühl und Bedürfnis ohne Verzerrung zu sehen, ist, dass ich meiner eigenen Gefühle und unbewusster Anteile mehr gewahr werde und diese regulieren kann. Die Fähigkeit, mich selbst in Emotionen, Anspannung und Stress zu regulieren, erlaubt mir, mein Kind in seinem Gefühl zu begleiten.
Meditation & Achtsamkeit
Achtsamkeitsbasierte Meditation ist ein integraler Bestandteil des Trainings. Meditation gehört zum Prozess und bereitet Teilnehmer*innen darauf vor, nach Innen zu gehen, Zugang zu ihren Gefühlen und unbewussten Anteilen zu erlangen. Achtsamkeit unterstützt die Teilnehmer*innen darin, eigene emotionale Muster zu erkennen und die Identifikation mit unbewussten Strategien aus der Kindheit zu lösen.
Themen- und Terminübersicht
Wurzeln und Flügel
7. – 9. Februar 2025
Umgang mit Bedürfnissen wie Bindung und Autonomie sowie den Gefühlen des Kindes, insbesondere mit Angst, Traurigkeit und Wut.
Erstes Verständnis für die Rolle als Eltern: wie viel Halt und wie viel klare Grenzen braucht ein Kind? Wir beleuchten das Verhältnis zwischen Struktur kreieren und Freiheit geben. Umgang mit Leistungsansprüchen versus Selbstliebe und Annahme. Wie viel führe ich als Eltern und wie viel vertraue ich auch auf die Entwicklung des Kindes aus sich heraus?
Themen:
- Einführung (Bindungstheorie, kindliche Entwicklung, Bedürfnisse, Gefühle undNeurobiologie)
- mitfühlender Umgang
- Window of Tolerance: eine sichere Basis finden
- Selbstregulation eigener Gefühle
- Ko-Regulation von Gefühlen des Kindes
- Regulation des Nervus Vagus, ein Weg zu einem ausbalancierten Nervensystem
- Die transformierende Kraft von Sicherheit nach Stephen Porges
Heilung des inneren Kindes
30.Mai – 1.Juni 2025
Reflektieren der eigenen Kindheit und Integration in das Elternsein.
Die eigene Geschichte ist ein Schlüssel für das Verständnis des eigenen Verhaltens als Eltern und für das Mitgefühl zum Kind. Wir untersuchen die Erfahrung von Macht und Ohnmacht in unserer Kindheit: Inwieweit bestimmt und beeinträchtigt sie uns heute in unserem Elternsein, in unseren Gedanken, Gefühlen und Handeln?
Themen:
- eigene Prägung und Muster anhand von Konflikten in der Eltern-Kind-Beziehung kennenlernen
- Bedürfnispyramide
- unerfüllte kindliche Bedürfnisse erkennen, benennen und befrieden
- Zusammenspiel von Bedürfnissen und Gefühlen
- Formen des Lernens und von Prägung
- doppelte Botschaften erkennen
- Techniken zum Umschreiben der Kindheit
- Arbeit mit inneren Dynamiken und Anteilen
Die Sprache der Liebe
4. – 6. Juli 2025
Erkennen der eigenen Projektionen und das absichtslose Verbinden mit dem Kind.
Was ist natürliche Autorität als Eltern und wie kann sie sich ausdrücken, ohne “autoritär” zu sein? In diesem Abschnitt üben die Teilnehmenden Methoden, die im Leben mit Kindern aktiv eingesetzt werden können, um aus Machtausübung aus- und in die Kooperation einzusteigen.
Themen:
- der Weg des Kindes
- die Brille eigener Projektionen
- unbedingte Annahme statt Verurteilung durch den inneren Kritiker
- gewaltfrei und klar kommunizieren
- personenzentrierte Kommunikation (Carl Rogers) mit Kindern
- Der Familienkreis – Kommunikation auf Augenhöhe
Den eigenen Weg finden
23. – 25. November 2025
Integration des Erlebten und Finden der eigenen Ausrichtung.
Was macht mein Elternsein aus und wie kann ich Eltern dabei begleiten, ihre eigenen Lösungen zu finden? Bindungs- und beziehungsorientiert heißt nicht, dass ich vorgefertigte Wege gehe, sondern dass die Qualität der Beziehung zum Kind im Mittelpunkt steht und sich immer wieder neu finden darf.
Themen:
- Rollenverteilung in Familien
- eigene Rolle in der Ursprungsfamilie
- mein Platz in meiner Familie (systemisch)
- meine Ressourcen und Stärken
- Orientierung und Leitstern für meinen Weg
Beginn jeweils am 1. Tag um 10:00 Uhr
Online-Termine
Die Online-Termine bieten Raum für Supervision und Integration. Sie dienen der Begleitung des Prozesses im täglichen Leben zwischen den Abschnitten.
8. März 10-17 Uhr
6. Mai 19-21 Uhr
10. Juni 19-21 Uhr
9. September 19-21 Uhr
Zielgruppe und Zertifizierung
Die Weiterbildung richtet sich an Menschen, die
- Coaching speziell für die Arbeit mit Eltern lernen wollen
- bereits therapeutisch, im Coaching oder pädagogisch arbeiten und ihre Klient*innen auch zum Bereich Elternsein begleiten möchten
- sich persönlich und somit ihr eigenes (Groß-)Elternsein weiterentwickeln wollen
Voraussetzung für die Zertifizierung ist die Teilnahme an der gesamten Fortbildung, das Geben einer Sitzungs-Reihe an einem eigenen Probe-Klienten und ein Live-Coaching im Rahmen des Abschlussseminars.
Seminarzeiten
Beginn am 1. Tag um 10:00 Uhr, Ende am letzten Tag um 17:00 Uhr